Was du morgens tun kannst,
um abends keinen Rückfall zu haben!

Der Rückfall ist ein Schrei deiner Seele und deines Körpers.

Vielleicht hast du dich schon häufig gefragt, warum ein Rückfall oder Fressanfall meistens nachmittags oder abends stattfindet.

Meiner Erfahrung nach hat das vor allem zwei Gründe:

Im Laufe des Tages hast du deine persönlichen Grenzen mehrmals überschritten bzw. überschreiten lassen.

Die Willenskraft nimmt im Laufe des Tages ab und die Müdigkeit nimmt zu.

Und diese zwei Rückfall-Gründe schauen wir uns jetzt mal genauer an:

Wo liegt deine persönliche Grenze und wann wird sie überschritten?

Vielleicht weißt du gar nicht so recht, was ich mit „deiner persönlichen Grenze“ meine. Kürzlich habe ich über „Das Gesetz der Essstörung“ geschrieben und an einem Beispiel erläutert, wo meine Grenzen waren und wie und warum ich sie früher überschritten habe.

Vereinfacht gesagt geht es erstens darum zu wissen, wer du bist und was du brauchst. Und zweitens, dazu zu stehen wer du bist und dafür zu sorgen, dass du auch bekommst, was du brauchst.

Doch die meisten Essgestörten sind so weit von sich selbst – von ihrem Wesenskern – entfernt, dass sie kaum noch wissen wer sie sind und was sie brauchen. Und falls sie es doch (noch) wissen, trauen sie sich nicht – oder sind es sich nicht Wert – zu sich zu stehen und für sich zu sorgen.

Warum die Willenskraft ab- und die Müdigkeit zunimmt

Kennst du diesen „ab-morgen-wird-endlich-alles-anders-Gedanken“? Ich habe ihn in der Anfangszeit meiner Essstörung nach jedem Rückfall gehabt. Ganz fest habe ich mir vorgenommen, am nächsten Tag endlich diszipliniert und nach Plan zu essen, abzunehmen und glücklich zu werden. Wie oft es geklappt hat? Nie!

Unsere Willenskraft funktioniert – vereinfacht gesagt – ähnlich wie ein Muskel. Sie ermüdet durch Verwendung. Und gerade nach einem Rückfall glauben Essgestörte, am nächsten Tag durch das Weglassen von Mahlzeiten ausgleichen zu können. Es wird also auf das Frühstück und vielleicht auch auf das Mittagessen verzichtet. Oder beide Mahlzeiten fallen zu klein aus. Da die Willenskraft noch relativ frisch ist, funktioniert das. Doch je öfter sie beansprucht wird, umso schneller ermüdet sie…

Der Rückfall am Abend ist quasi vorprogrammiert

Nehmen wir einmal an, du kommst abends nach Hause.

Du hast körperlichen Hunger, weil du tagsüber zu wenig gegessen hast.

Dein Körper ist müde, deine Willenskraft ist ermüdet.

Du bist – auf Grund diverser Grenzüberschreitungen im Laufe des Tages – voller unangenehmer Emotionen wie Wut, Einsamkeit, Scham, oder Trauer, mit denen du nie umzugehen gelernt hast.

Dein Perfektionismus mit seinen überhöhten Ansprüchen „sagt“ dir nun, wie der Rest des Tages zu laufen hat.

Und spätestens jetzt ist dir alles zu viel und du willst nur noch eins:

essen und vergessen!

Wie es Stück für Stück ohne Rückfall gehen kann

Wahrscheinlich ist dir durch diese Erklärung klar geworden, warum du immer wieder einen Rückfall baust und dass es nicht von heute auf morgen funktionieren wird, keinen mehr zu haben. Doch du kannst einiges tun, um dorthin zu gelangen:

Ich habe bereits vor längerer Zeit darüber geschrieben, wie du aus einem Rückfall einen Vorfall machen kannst.

Versuche, morgens und mittags ausreichend zu essen.

Überdenke und ändere – falls nötig – deine Morgenroutine um (grenzen)bewusster in den Tag zu starten.

Wie und warum erläutere ich dir in diesem Video:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden


lebenshungrige Grüße

Simone